Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen
für die Gestaltung von Lernszenarien
Entwicklungen
Die Gesellschaft hat sich verändert – wir leben mittlerweile im 21. Jahrhundert in einer digitalen, vernetzten Welt, die von Internet und Social Media Tools geprägt wird. Fast alle Kommunikation oder Recherche läuft mittlerweile über das Internet ab. Davon sind natürlich auch die Lernenden an Schulen und Hochschulen betroffen. Des Weiteren verdoppelt sich der weltweite Wissensstand mittlerweile alle 18 Monate. Aktuelles Wissen veraltet sehr schnell, so dass von jedem Einzelnen zu lebenslangem Lernen gefordert wird, um in der Gesellschaft mithalten zu können. Unsere Gesellschaft ist zu einer Wissensgesellschaft geworden!!
„Die Fähigkeit zur Selbststeuerung wird im beruflichen Alltag immer wichtiger, der Arbeitsmarkt verlangt nach Qualifikation wie Eigeninitiative, Selbstorganisation, Belastbarkeit und Teamfähigkeit. Vor allem die Bereitschaft Neues zu lernen und umzulernen wird zur Schlüsselqualifikation.“ (URL: http://www.petersheim.de/node/690)
Herausforderungen
Dementsprechend müssen auch die Lehr-Lern-Strukturen verändert werden. Es gilt, wegzukommen vom klassischen Klassenraum-Modell mit einem Lehrenden und mehreren Lernenden, hin zu offenen, vernetzen Lernsituation, die sich in das digitale Zeitalter einfügen, ein breiteres Verständnis der Gesamtzusammenhänge fördern und vor allem das selbstgesteurte Lernen lehren, da eben dies zu einer elementaren gesellschaftlichen Anforderung geworden ist. In unserer Wissensgesellschaft werden de Probleme immer komplexer und sind demnach mit den einfachen, vorgefertigten Lösungsstrategien eines in Jahre gekommen Bildungssystems nicht mehr zu lösen. Es müssen Wege gefunden werden, welche die Lernenden lehren, eigenständig Probleme zu lösen. Dabei sollte man eventuell auch überlegen, ob die klassischen Lerntheorien Behaviorismus, Kognitivismus und Konstruktivismus diesen neuen Herausforderungen noch gerecht werden können oder teilweise überholt sind, da die klassischen Theorien hauptsächlich nach dem „Klassenraum-Modell“ funktionieren. Es gibt also einen Lehrenden, der sein Wissen eindimensional an die Lernenden weiter gibt, ohne dass diese aktiv werden. Es ist sehr fraglich, ob dabei die oben geforderten Kompetenzen wie Eigeninitiative, Selbstorganisation oder Teamfähigkeit gefördert werden. Die Herausforderung an das Bildungssystem wird also sein, Lehr-Lernszenarien zu entwickeln, in denen die Lernenden die oben genannten Soft-Skills lernen, aber vor allem auch das selbstgesteuerte Lernen gelehrt wird. Mögliche Lösungswege werde dabei durch das Netzwerklernen (Granovetter) oder auch durch die von George Siemens 2005 veröffentlichte Lerntheorie des Konnektivismus aufgezeigt. Der Kerngedanke des Konnektivismus ist, die Grenzen der klassischen Lerntheorien afuzuheben und zu berücksichtigen, dass Lernen auch außerhalb des Individuums, in Organisationen, Gemeinschaften (Communities) und vernetzten Strukturen, stattfinden kann. Im Konnektivimus geht es nicht mehr darum, Wissen als isolierte Fähigkeit des Einzelnen, sondern als Verknüpfung zu verstehen. Lernen ist nicht länger nur das Aneignen von Fakten und Expertise, sondern die Schaffung von Verknüpfungen. Es geht nicht mehr darum zu wissen, "wie" und "was", sondern zu wissen, "wo" bei Bedarf entsprechende Informationen abrufbar sind.
Ob diese den neuen Herausforderungen gerecht werden können, wird sich zeigen. Die Vor- und Nachteile dieser Ansätze werden nächste Woche diskutiert.
Quellen:
www.petersheim.de/node/690
http://netzwerklernen.wikispaces.com/Konnektivismus+an+Hochschulen-+Hintergrundtext
http://netzwerklernen.wikispaces.com/Hintergrundtext+Was+ist+eigentlich+Konnektivismus#Einleitung
Feedback von Alessandra und Aline:
AntwortenLöschen+ Informative Verlinkung (mehr davon!)
+ Übersichtlicher Aufbau
+ realitätsnahe Argumente (Bezug zu Lernszenarios)
+ Passendes Zitat
- der Begriff des Konnektivismus wird zu wenig beachtet
Ihr habt den falschen Artikel genommen ;) Der zu Konnektivismus ist der neuste Eintrag.
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